Der Skulpturenpark im Regen? Was Anfang Februar nicht sehr verlockend klingt, ist während der Ausstellung „Vorsichtshalber vorsichtig“ von Peter Pabst dennoch eine gute Idee. Einmal, weil die Ausstellung nur recht kurz zu sehen ist, aber auch, weil die LED-Installation mit Szenen des Tanztheaters Wuppertal in den Fenstern der Villa Waldfrieden gleich zu Beginn so viel Licht und Leichtigkeit in den grauen Tag zaubert, dass man selbst Regen vergisst. Auch die zarten Fahnen mit Aussagen von Pina Bausch und ihren Tänzern, die während der Arbeit an neuen Stücken protokolliert wurden, in der einen Ausstellungshalle und die Skulptur aus Rosenblättern in der anderen bringen Licht und Farbe in den Tag.
Dabei scheint die Auswahl der Arbeiten erst einmal beliebig, gibt aber auf den zweiten Blick einen Einblick in das Werk Pina Bauschs.
„Der Tropfen Honig am Ende des Grashalms“, natürlich das titelgebende „Vorsichtshalber vorsichtig“ oder auch „Stein erweichen wollen“ zeigt, wie die Choreografin arbeitete: Sie stellte Fragen, rang ihren Tänzerinnen und Tänzern Stellungnahmen zu bestimmten Situationen, Emotionen und Erlebtem ab. Oftmals mit bei den Proben und auf Reisen war der Bühnenbildner Pabst, der seine eigenen Antworten auf die Fragen fand, wie zum Beispiel diesen wunderbaren Hügel aus künstlichen Rosenblättern, in die man sich am liebsten selbst stürzen würde. Mit welcher Freude das die Tänzer dann tun, zeigt die Installation in den Fenstern, die das Bühnenbild aus „Der Fensterputzer“ ebenfalls zeigt. Unweigerlich zieht es einen wieder vor diese. Das I-Tüpfelchen ist die Musik, die leise über die Wiese weht.
Die Ausstellung ist aufgrund des großen Andrangs verlängert worden und jetzt noch bis zum 9. März 2014 donnerstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr zu sehen. Ab dem 1. März gelten neue Öffnungszeiten: Dann ist der Park dienstags bis sonntags von 10 bis 19 Uhr geöffnet (Skulpturenpark Waldfrieden, Hirschstraße 12, Wuppertal).