Morgens die Einladung zur offiziellen Inbetriebnahme der neuen Dampfturbine in der Klärschlammverbrennungsanlage Buchenhofen, abends die Gala zum 20. Bestehen des Wuppertal-Instituts für Klima, Umwelt, Energie. Blöd nur, dass die Gala um 17 Uhr beginnt. Denn Schlammverbrennung klingt eher nach Gummistiefeln, Gala nach Abendkleid – also Kleid mit Gummistiefeln? Die Wahl fiel tatsächlich auf das Kleid, erst kombiniert mit gehtauglichen Schuhen und Pulli, am Abend musste der Pulli im Auto bleiben, nachdem die Schuhe noch schnell gegen hohe Hacken eingetauscht wurden, die im Auto gewartet hatten.
Wie das Kleid gibt es auch bei der Dampfturbine und der Gala ein verbindendes Element dahinter, nämlich das Thema Energieeffizienz und Erneuerbare Energien. Gemeinsam haben Verband und Institut, dass sie Neues wagen, wenn auch in unterschiedlichem Maß: Sitzen beim Wuppertal-Institut vor allem Querdenker, sind es beim Wupperverband wohl eher Techniker und Wissenschaftler, die so viel Energie wie möglich selbst herstellen und dabei zugleich so wenig Energie wie möglich selbst verbrauchen wollen.
Aber diesen Weg konnten sie eigentlich nur einschlagen, weil es das Wuppertal-Institut gibt. Denn als man dort vor 20 Jahren davon sprach, dass es möglich sei, 20 Prozent der benötigten Energie in Deutschland aus Erneuerbaren Energien zu schöpfen, galt das allgemein eher als Lachnummer. Heute wird von vielen der Wunsch belächelt, möglichst schnell und komplett auf Windkraft und Co. setzen zu können. Und auch heute ist es das Wuppertal-Institut, das erklärt – und die Politik berät – wie das funktionieren könnte.
Und dann gab es am Abend noch eine weitere Gemeinsamkeit: Staatssekretär Udo Paschedag vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen drückte beim Wupperverband den Startknopf und durfte am Abend beim Wuppertal-Institut ein Statement zum Geburtstag abgeben. Es ist schon erstaunlich, wie man trotz unterschiedlicher Termine zweimal das völlig Gleiche sagen kann. Aber das Kleid war ja auch das Gleiche…